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Anmeldung eines Unternehmens: Beachte folgende Dinge

Wer Gründer sein will, muss umfangreiche Vorbereitungen und eine Reihe an Entscheidungen treffen, von dem passenden Unternehmensnamen bis hin zur Finanzplanung. Auch die Anmeldung eines Unternehmens ist mit vielen Fragen verbunden. Wir helfen dir durch den Dschungel der Bürokratie. Diese Grobplanung der Amtsgänge kannst du als einen ersten Ausgangspunkt für deine Unternehmensgründung nutzen.

Die Frage, die sich als erstes stellt, wo muss ich zur Anmeldung überhaupt hin?

Freiberufler oder Gewerbetreibender

Als aller erstes solltest du herausfinden, ob du ein Gewerbetreibender oder ein Freiberufler wirst. Die Entscheidungshoheit bei der Zuordnung in beide Kategorien haben die Finanzbehörden. Bevor du dich also in den Tiefen des Internets mit allerlei schrägen Interpretationen rumschlägst, ist der sicherste Weg bei deinem zuständigen Finanzamt nachzufragen. Dann erfährst du, ob eine Gewerbeanmeldung notwendig ist oder du dir diese als Freiberufler sparen kannst.

Die Anmeldung als Gewerbetreibender würde dich eine Gebühr von ca. 25 Euro bei dem Gewerbeamt deiner Kommune kosten. Zudem ist vor der Anmeldung eine Eintragung in das Handelsregister notwendig. Nach der Anmeldung eines Gewerbes ist die Mitgliedschaft in der zuständigen Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer nötig. Als Freiberufler meldest du die Unternehmensgründung direkt beim Finanzamt an.

Krankenversicherung und Altersvorsorge

Vergiss nicht deine Sozialversicherungen!

Sprich deine Krankenkasse auf die Bedingungen für Existenzgründer an. In Deutschland sind alle Menschen krankenversicherungspflichtig. Wenn du den Weg der Selbstständigkeit gehst, hast du die Wahl zwischen der privaten und der freiwillig gesetzlichen Krankenversicherung. Bedenke hierbei, dass ein nachträglicher Wechsel von der privaten in die gesetzliche Versicherung nicht ohne weiteres möglich ist.

Auch an die Altersvorsorge solltest du denken. Viele Selbständige müssen automatisch verpflichtend in die Rentenkasse einzahlen, um Altersarmut vorzubeugen. Kläre ab, ob du zu den Pflichtmitgliedern gehörst, und wenn nicht, du hier eine freiwillige Versicherung in Erwägung ziehst und dich damit der Einzahlung an die Bundesagentur für Arbeit verpflichtest. Neben der gesetzlichen existieren auch viele Angebote für private Rentenversicherungen.

Absicherungen für das Unternehmen

Eine Geschäftsinhaltsversicherung ist „die Hausratversicherung für den Betrieb“ und kommt für die finanziellen Schäden von Räumen, Einrichtungen, Materialen und Waren auf, die bei z.B. Zerstörungen durch Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Hagel entstanden sind. Dieser finanzielle und vertragsrechtliche Aufwand würde sich übrigens in einem Coworking-Space erübrigen.

Je nach Art deines Unternehmens sind noch weitere Versicherungen empfehlenswert. Jede Branche ist mit unterschiedlichen Risiken verbunden. Damit im Fall der Fälle möglichst alle Schäden und Gefahren abgesichert sind, benötigst du einen Versicherungsschutz entsprechend deiner Anforderungen. Wichtig ist die Betriebshaftpflichtversicherung. Obwohl gesetzlich nicht vorgeschrieben, ist sie bei Sach- oder Personenschäden, die du oder deine Mitarbeiter verursachen, während sie in deinem Unternehmen arbeiten, essentiell.

Außerdem! Wenn du Mitarbeiter beschäftigst, musst du für diese beim Arbeitsamt eine Betriebsnummer beantragen.

GmbH & Co. KG, oHG, GbR, AG? Die Wahl der Rechtsform

Jedes Unternehmen benötigt ein „juristisches Kleid“ – die sogenannte Rechtsform. Sie schafft den rechtlichen Rahmen für die unternehmerische Tätigkeit. Die Wahl der Rechtsform im Zuge der Unternehmensgründung hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise vom Startkapital oder der Haftung. Freiberufler und Gewerbetreibende verfügen über verschiedene Möglichkeiten, aber die Wahl sollte natürlich gut überlegt sein, da sie sowohl finanzielle als auch juristische Bedeutung hat.

Die Anmeldung eines Unternehmens braucht also Zeit und vor allem muss sie gut überlegt sein, denn vieles lässt sich nachträglich nur sehr kompliziert wieder ändern.

Beachte: Je nach Fall/Sonderfall kommen noch branchenspezifische Anlaufstellen hinzu (Bauamt, Ordnungsamt, Künstlersozialkasse und und und). Informiere dich hierfür am besten direkt bei den zuständigen Behörden!